Home sweet Home

Der erste Tag und die ersten Eindrücke.

Der erste richtige Tag ist vorbei und mein Fazit lautet: Sei dankbar für die kleinen Dinge. Also zunächst habe ich wirklich gut geschlafen in einem Zimmer ganz für mich alleine. Die anschließende kalte Dusche mit ca. 3 Minuten Wasser hat mich geweckt und erfinderisch werden lassen, was das Shampoo in meinen Haaren betraf. Der Frühstückstisch war bereits gedeckt (vom Hauspersonal!) und wartete nur auf mich. Auch wenn das Frühstück nicht ganz den typisch deutschen Vorstellungen entspricht (Toast mit Erdnussbutter oder Honig), war es echt in Ordnung. Wirklich mega lecker war der frische Mangosaft. Diesen gibt es die nächsten Tage anscheinend auch zu jeder Mahlzeit, denn es ist Mangosaison.

Ich sollte an dieser Stelle vielleicht erwähnen, dass ich hier in Tanzania in einer Familie wohne. Einer Mutter mit ihrer kleinen Tochter (4 Jahre) und zwei Hausangestellten. Auf Nachfrage wurde mir erklärt, dass es in Tanzania sehr geläufig ist Hausangestellte zu haben. Sehr viele Familien würden sich diesen Luxus leisten. Dafür gibt es auch keine Waschmaschine, Spülmaschine oder Ähnliches. Es kann auch schon mal das Wasser ausgehen, aber für neues Wasser ist dann eben auch das Hauspersonal zuständig.

Nach dem Frühstück ging es dann Richtung „Stadt“, um ein paar Besorgungen zu erledigen. Aber Achtung … Linksverkehr … und die Verkehrsregel „der Stärkste gewinnt“. Die Stadt ist nicht wirklich mit Städten in Deutschland zu vergleichen. Alles spielt sich draußen auf der Straße ab. Der Schuhverkäufer ist neben dem Metallbauer und der neben dem Kiosk. Jeder grüßt jeden und jeder will dir was verkaufen. Trotzdem, die Leute sind sehr nett. Man lernt schnell „Mambo“, „Habari“ und „Nzuri“, was soviel wie „Hallo“, „Wie geht es“ und „Gut“ bedeutet.  Die Menschen hier sind unfassbar hilfsbereit. Man könnte auch sagen aufdringlich, aber ich glaube das gehört auch mit zur Kultur. Man merkt natürlich, dass man als weiße Frau anders wahrgenommen wird. Vor allem Kinder finden einen sehr spannend. Das ist gewöhnungsbedürftig aber nicht so schlimm wie man es sich vielleicht vorstellt.

Nachdem die wichtigsten Dinge geregelt waren (Nein meine Koffer habe ich natürlich noch nicht), ging es weiter zu dem Gelände auf dem ich in Zukunft arbeiten soll. Das Gelände ist gigantisch und das Projekt hat zehntausende Mitarbeiter. Auf dem Gelände befindet sich auch ein Krankenhaus, in welchem ich dann arbeiten werde. Außerdem werde ich zu den besonders Armen in die Wohnsiedlungen fahren in der Hoffnung, dass ich die körperlichen Leiden mancher Menschen lindern kann. Wir werden sehen … Ich bin ehrlich gesagt sehr aufgeregt und hoffe, dass ich den Erwartungen an mich gerecht werde. Alle Menschen denen ich bis jetzt begegnet bin, waren einfach unfassbar nett. Ich hoffe ich kann hier wirklich meinen Beitrag leisten. Man merkt hier schnell, dass die Menschen teilweise unfassbar arm sind und in Zuständen leben die wir nicht annähernd als lebenswürdig bezeichnen würden. Dennoch, in Deutschland sieht man deutlich mehr verbitterte Menschen und Hilfsbereitschaft ist leider dort häufig ein Fremdwort.

Im laufe des Tages wird mir langsam bewusst auf was ich mich hier eingelassen habe und ich merke immer wieder, dass auch ich an meine persönlichen Grenzen kommen werde. Ich befürchte sogar, dass ich diese ich in den kommenden Wochen auch noch häufig überschreiten werde. Tanzania scheint ein Land der Gegensätze zu sein, in welchem die teuersten Smartphones mit bitterster Armut einhergehen. Ich bin gespannt was die nächsten Tage für mich bereithalten.

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