Simba Farm

Nach den eher kalten heißen Quellen ging es weiter zur Simba Farm. Auf Empfehlung habe ich uns dort einen Platz zum campen gebucht. Laut Karte ist die Farm nicht zu weit entfernt und soll am Fuß vom Kilimanjaro liegen. Also  schnell Sachen packen und auf zur nächsten Destination.

Völlig überraschend war die Fahrt minimal länger als vorher erwartet. Dies hing vor allem mit der eher „rough road“ zusammen. Genau genommen, sind wir den Großteil der Strecke über Geländestraßen gefahren. Nicht unüberwindbares Gelände, aber eben auch keine asphaltierten Straßen. Auf dem Weg haben wir echt große Sandwirbelstürme gesehen, sowas sieht man auch nicht alle Tage.

Am Abend sind wir dann endlich angekommen und haben natürlich zunächst schnell das Zelt aufgebaut. Auf dem Foto unten ist unser Lager zu sehen.

Nach erfolgreichem Aufbau konnten wir die Aussicht genießen und Abendessen. Das Essen war unfassbar gut. Es gab Hähnchen mit Karotten, Prinzessbohnen, Salat und gebratenen Kartoffelecken. Zum Nachtisch gab es noch Vanilleeis mit eingelegter Birne und dazu einen leckeren Gin Tonic. Da freut sich der westliche Magen, der nun schon seit langem vornehmlich lokale Kost bekommt. Nicht das diese schlecht ist, im Gegenteil sogar, aber die lokale Kost besteht aus gerade mal 10 verschiedenen Hauptgerichten (Chips Mayay mit Salatbeilage, Hähnchen mit Chips/Reis/Ugali, Rind in Sauce mit Reis/Chapati und Spinat, Rind (-spieße) gegrillt mit Ugali/Chips/Grillbanane, Bananensuppe, Rote Bohnen mit Reis/Chapati, Pilau mit Hähnchen/Rind und Weißkohlsalat, Tanzanianische Pizza, getrocknete Sardellen in Tomatensauce mit Reis/Ugali). Das ist kein Scherz, ich habe mir wirklich Mühe gegeben noch mehr lokale Kost zu finden und zu probieren. Es gibt sie nicht.

Nach dem Essen sind wir nicht mehr lange wach geblieben, sondern zügig in unsere Kajüte schlafen gegangen. Leider hat es in der Nacht geregnet, aber am nächsten Morgen war der Regen schon wieder vorbei und es war fast trocken. Dafür war es schon fast ein wenig kühl, ein völlig neues Gefühl, schließlich sind es ansonsten durchgehend 25°C und wärmer. Da sich die Farm aber weitere 1000 Höhenmeter über Moshi befindet, kann es hier auch schon frisch werden.  Dafür gab es aber ein weiteres erfreuliches Highlight: Eine heiße(!) Dusche mit Wasserdruck! Wer hätte gedacht, dass ich in meinem Abenteuer noch einmal in diesen Genuss kommen sollte. Die heiße Dusche wurde direkt vom nächsten Highlight gefolgt. Ein spitzenmäßiges Frühstück mit allem was das westliche Herz begehrt. Angefangen über wirklich guten Kaffee, frischen Saft, Früchten, selbst hergestelltem Müsli und Joghurt, Ei in gewünschter Form, Käse, Bacon bis hin zu Marmelade, Nutella, Brot und Pfannkuchen. Hinzu kommt, dass die Gastgeberin und alle Mitarbeiter unfassbar nett sind.

Wir haben an unserem ersten Tag auch ein sehr nettes Pärchen kennengelernt. Eine Kombination aus Berlin und dem sonnigem Kalifornien. Nachdem die beiden in Amerika gelebt haben, wollen sie nun in Deutschland losstarten. Er ist anscheinend Fotograf und hat bereits das ein oder andere Sternchen vor der Linse gehabt. Jetzt heißt es allerdings Neustart in Deutschland. Wenn also jemand jemanden kennt, der jemanden kennt, der zufällig aus dem Reich der manuellen Momentaufnahmen kommt, gerne melden. Ich würde dann den Kontakt herstellen.

Zurück zur Farm. Nachdem ausgiebigem Frühstück haben wir eine kleine Wandertour gemacht. Schließlich kann man ja nicht nur Faulenzen. Unsere Tour wurde von einem sehr nettem Guide begleitet, der uns einiges zu der Farm erklären konnte.

Die Farm umfasst 7000 Hektar auf welchen vornehmlich Gerste, Weizen und Bohnen für Verkauf und Fütterung angebaut werden. Abgesehen davon ist die Farm Großteils selbst-versorgend.

Die Farm ist ein Familienbetrieb und in Besitz der Bruinsma Familie seit 1981. Auf der Tour haben wir die verschiedenen Felder besucht und sind durch den angeschlossenen Wald zum Fluss gewandert.

Der Guide hat uns auch die versorgende Wasserpumpe gezeigt, die 1920 von Deutschen gebaut wurde und bis heute fleißig Wasser zur Farm pumpt. Ja, wir Deutschen sind manchmal vielleicht etwas verkrampft, aber unsere Maschinen laufen und laufen und laufen.

Nach der Tour haben wir auf der Farm entspannt, etwas Karten gespielt und gelesen. Dort oben, mit der fantastischen Aussicht, lässt es sich schon sehr gut entspannen. Noch ein Whisky-Cola dazu und die Sandra ist glücklich. 

Da die Farm über einen Generator mit Strom versorgt wird, der nicht die ganze Nacht durchgehend laufen kann, wird man diskret zum frühen Schlafen gehen motiviert. Hierdurch ist man aber auch am nächsten Tag fit und früh wieder auf den Beinen. Unabhängig davon bin ich hier ohnehin zur Frühaufsteherin mutiert, man soll es kaum glauben. Entsprechend frisch und fröhlich sind wir nach einem wiederholtem Superfrühstück aufgebrochen um uns ins nächste Abenteuer zu stürzen.

Eine Antwort auf „Simba Farm“

  1. Sehe ich richtig? Auf dem zweiten Foto mit der grünen Wiese – sind das im Hintergrund Wolken unten am Horizont und Ihr sitzt sozusagen über diesen Wolken? Schockverliebt, megaschön <3

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